Qi Gong
Die Bewegungsübungen des Qi Gong, kombiniert mit Atemübungen und Meditation, werden in China erstmals im 11. Jahrhundert v. Chr. erwähnt. Später entstandene Schriften beschreiben verschiedene Qi Gong-Schulen. Qi Gong wurde in der Medizin, in der Kampfkunst und im Rahmen buddhistischer und taoistischer (Tao = chinesische Philosophie und Religion) Körperübungen praktiziert. Berühmt war das "Spiel der fünf Tiere" des chinesischen Chirurgen Hua Tuo. Dabei handelt es sich um eine Bewegungsübung, in der man die natürlichen Bewegungen der fünf wilden Tiere Tiger, Hirsch, Bär, Affe und Vogel nachahmt. Das "Spiel der fünf Tiere" wurde an mehreren Qi Gong-Schulen unterrichtet und stilistisch weiterentwickelt. Die fünf Tiere sind entsprechend ihrer Eigenschaften den fünf Elementen zugeordnet:
- behäbiger Bär - Erde
- anmutiger Kranich - Metall
- geschmeidiger Affe - Wasser
- kraftvoller Tiger - Holz
- dynamischer Hirsch - Feuer
Mit der Zeit entstand aus dem "Spiel der fünf Tiere" eine heilgymnastische Bewegungsform, die im Laufe der Zeit eine große Bedeutung für die Gesundheitspflege und für die Stärkung des Körpers erlangte. Qi Gong auf der Grundlage des "Spiels der fünf Tiere" ist auch noch heute in China sehr beliebt.
Qi Gong ist eine der wenigen Therapieformen in der traditionellen chinesischen Medizin, bei der Gefühle mitberücksichtigt werden. Da die Bewegungsabläufe auf einzelne Meridiane einwirken, können sie einen direkten Einfluss auf die den Meridianen und den fünf Elementen entsprechenden Gefühlslagen ausüben:
- Element - Meridianp
- Holz - Leber / Gallenblase
- Feuer - Herz / Dünndarm
- Erde - Milz / Magen
- Metall - Lunge / Dickdarm
- Wasser - Niere / Blase